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Rechtliche Vorsorge – Alles zu Testament, Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung

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Wenn es um Altersvorsorge geht, denken die meisten zunächst an die finanzielle Absicherung, die in der Schweiz über das 3-Säulen-System geregelt wird. Dabei ist auch die rechtliche Vorsorge ein sehr wichtiges Thema, das Sie früh genug angehen sollten, denn im Gegensatz zum Renteneintritt lassen sich plötzliche Urteilsunfähigkeit oder der Todesfall nicht planen.

Die rechtliche Vorsorge nimmt daher meiner Meinung nach einen mindestens ebenso hohen Stellenwert bei der Altersvorsorge und der Absicherung von Hinterbliebenen ein, wie eine Lebensversicherung in der 3. Säule.

Warum Sie sich bereits frühzeitig mit der rechtlichen Vorsorge befassen sollten, was genau darunter zu verstehen ist und welche Bestandteile der rechtlichen Vorsorge in welchem Falle greifen, habe ich im Folgenden für Sie zusammengefasst.

Warum die rechtliche Vorsorge so wichtig ist

Rechtliche Vorsorge in der Schweiz

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wer sich eigentlich für Ihre Bedürfnisse einsetzt, wenn Sie nach einem Unfall oder einer Krankheit nicht mehr urteilsfähig sind? Auch das Aufsetzen eines Testaments und die damit einhergehende Aufteilung Ihres Vermögens ist ein wichtiger Bestandteil der rechtlichen Vorsorge.

Mit einer Ihrer persönlichen Lebenssituation angepassten Vorsorge können Sie im Ernstfall vielen Problemen vorbeugen; Sie können sicherstellen, dass Ihr Wille auch im Todesfall sowie bei Urteilsunfähigkeit eingehalten wird. So beugen Sie Entscheidungen über Ihren Kopf hinweg vor und bestimmen genau, wer über Ihre Angelegenheiten verfügt. Daraus ergeben sich für Sie und Ihre Angehörigen viele Vorteile.

Die Vorteile der rechtlichen Vorsorge auf einen Blick

Sie sollten frühzeitig selbst bestimmen, wer Sie bzw. Ihre Interessen vertreten soll, wenn Sie sterben oder urteilsunfähig werden.

  • Sie können sich selbst vor einer amtlichen Beistandschaft durch die KESB schützen
  • Ihre Vermögenswerte werden so verwaltet, wie Sie es festlegen
  • Sie können Ihre Immobilien vor dem Zwangsverkauf schützen
  • Sie können dafür sorgen, dass Sie Ihren gewohnten Lebensstandard und Ihre Lebenssituation beibehalten. Eine Zwangseinweisung in ein Heim ist dann unmöglich.
  • Sie können Familienmitglieder, Vertrauenspersonen, Lebenspartner und/oder Konkubinatspartner mit einbeziehen.
  • Sie können schwere Entscheidungen über eine Patientenverfügung vorwegnehmen. Dies entlastet im Ernstfall Ihre Angehörigen.

 

Bestandteile der rechtlichen Vorsorge

Bei der rechtlichen Vorsorge wird zwischen der Vorsorge im Fall der Urteilsunfähigkeit und der Vorsorge im Todesfall unterschieden. Es lassen sich sowohl rechtliche und Finanzielle Angelegenheiten als auch persönliche und administrative sowie medizinische Anliegen regeln.

Vorsorge im Todesfall

Im Todesfall legen Sie rechtliche und finanzielle Anliegen über ein Testament fest. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie Verfügungen treffen möchten, die nicht den gesetzlichen Regelungen laut Erbrecht der Schweiz entsprechen. So sieht das Gesetz für die Lebenspartnerin bzw. den Lebenspartner – im Gegensatz zu Ehepartnern – kein Erbrecht vor. Stirbt ein Lebenspartner, ohne eine Verfügung von Todes wegen (Testament) hinterlassen zu haben, werden die gesetzlichen Erben eingesetzt. Für persönliche und administrative Anliegen können Sie formfreie, schriftliche Anordnungen für den Todesfall erstellen. Diese Anordnungen sollten stets das Verfassungsdatum und Ihre Unterschrift tragen, um es Ihren Angehörigen zu erleichtern, Ihre Wünsche auch nach Ihrem Tod zu erfüllen. Sie können hier beispielsweise festlegen, wie Ihre Bestattung ablaufen oder was im Falle Ihres Ablebens genau geschehen soll. Auch Wünsche für Ihre Trauerfeier und Anweisungen für Ihren digitalen Nachlass sollten Sie in der Anordnung für den Todesfall mit aufnehmen. Medizinische Anliegen im Todesfall werden über eine Patientenverfügung erlassen. Hierüber legen Sie beispielsweise fest, ob Sie reanimiert werden oder Ihre Organe spenden möchten.

Vorsorge bei Urteilsunfähigkeit

Über einen Vorsorgeauftrag können Sie sowohl rechtliche und finanzielle als auch persönliche und administrative Anliegen klären. Hierüber legen Sie beispielsweise fest, wer den Beistand für Ihre Kinder übernimmt, wer über Ihr Vermögen bestimmen oder Ihre persönliche Post öffnen darf. Auch die Verwaltung Ihrer Immobilien wird hierüber geregelt. Sie bestimmen also, wer die Verantwortung für alle rechtlichen und administrativen Dinge übernehmen soll. So stellen Sie sicher, dass nur die von Ihnen festgelegten Personen Entscheidungen treffen und über Sie bestimmen können. Im Falle einer Urteilsunfähigkeit greift bei medizinischen Angelegenheiten ebenfalls die Patientenverfügung. Sie sollten hierin daher auch festlegen, ob Sie beatmet oder künstlich ernährt werden möchten und zudem vorab festlegen, welcher Art von Behandlung Sie im Ernstfall zustimmen. Muster für Vorsorgeauftrag herunterladen

Die richtigen Vorsorgeentscheidungen treffen

Wie eingangs bereits erwähnt, umfasst das Thema Vorsorge neben der Altersvorsorge auch die rechtliche Vorsorge. Damit Sie an alles denken und die gesamte Vorsorge bestmöglich an Ihre Lebenssituation angepasst ist, sollten Sie sich unbedingt beraten lassen. Über eine Vorsorgeanalyse entdecken Sie Vorsorgelücken, können Ihre Altersvorsorge und auch Ihre rechtliche Vorsorge optimieren und gleichzeitig sicherstellen, dass Sie und Ihre Angehörigen auf alle Eventualitäten vorbereitet sind.

» Mit der rechtlichen Vorsorge sorgen Sie für ein selbstbestimmtes Leben und entscheiden darüber hinaus, was danach geschieht! «

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