Pensionierung & Pensionsplanung:
Worauf soll man achten?
Die Pensionsplanung ist ein Schritt im Leben, den viele Menschen gern verdrängen und erst einmal aufschieben. Das mag daran liegen, dass die Pensionierung einen neuen Lebensabschnitt markiert, der in vielen Menschen sowohl Freude als auch Unsicherheit auslöst. Einerseits hat man nun mehr Zeit – vielleicht kann man sich endlich den Traum einer Reise erfüllen, die jahrelang aufgrund der Arbeit nicht umzusetzen war.
Gleichzeitig sorgen sich viele – mit Recht – um ihre finanzielle Lage, wenn sie in den Ruhestand treten. Keine Arbeit bedeutet auch keinen Lohn, und die staatliche Altersvorsorge ermöglicht es oft nicht, die gewohnten Lebensstandards aufrechtzuerhalten.
Eine ausgiebige Pensionsplanung bereits in jüngeren Jahren hilft dabei, sich so auf den Ruhestand vorzubereiten, dass man nicht in eine finanzielle Notsituation gerät und das Leben während der Pensionierung in vollen Zügen geniessen kann.
Was ist eine Pensionsplanung?
Im Grunde genommen ist die Pensionsplanung der Prozess, bei dem sich Einzelpersonen überlegen, wie sie ihre finanzielle Zukunft nach dem Austritt aus der Arbeitswelt gestalten. Dabei gibt es einige Fragen, die aufkommen:
- Mit welchem Alter kann man wie viel Rente beanspruchen?
- Macht es Sinn, frühzeitig in Rente zu gehen oder ist ein Aufschub notwendig?
- Sollte man nur einzelne Elemente wie die AHV-Rente vorbeziehen, die Pensionskasse aber stehen lassen?
- Wie wirkt sich der Einkauf in die Pensionskasse auf die Rente aus?
- Oder sollte man das Kapital der Pensionskasse gleich beziehen?
- Und wie stark wird die Tragbarkeit einer Hypothek tangiert?
- Wie setzt man liquide finanzielle Mittel am effizientesten ein?
Bei der Pensionsplanung zählt eine umfassende Analyse der aktuellen finanziellen Situation, dabei wird die ganzheitliche Situation betrachtet, um die beste finanzielle Ausgangslage zu schaffen. Das Ziel der Pensionsplanung ist, die Übersicht zu erlangen und die Mecanos zu deinen Gunsten zu richten.
Das 3-Säulen-System
In der Schweiz stützt sich die Pensionsplanung auf das Drei-Säulen-System, welches ein zentrales Element des Schweizer Altersvorsorgesystems darstellt. Die erste Säule ist die staatliche Vorsorge. Darunter fallen sowohl die IV (Invalidenversicherung) als auch die AHV (Alters- und Hinterlassenenversicherung), für die Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen während der Erwerbstätigkeit Beiträge einzahlen. So werden im Alter Rentenleistungen ausgezahlt, die den Grundbedarf decken sollen.
Die zweite Säule bezieht sich auf die berufliche Vorsorge (BVG). Die Leistungen aus dieser Säule stehen unter Verantwortung des*der Arbeitgeber*in und zielen darauf ab, den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu erhalten.
Die dritte Säule ist schliesslich die private Vorsorge und wird in die gebundene Vorsorge (Säule 3a) und die freie Vorsorge (Säule 3b) aufgeteilt. Sie dient dazu, die Lücke zwischen den Leistungen aus der 1. und 2. Säule (ca. 60 % des vorherigen Einkommens) und den persönlichen Bedürfnissen zu schliessen.
3a-Maximum
Hier greift wie so oft die goldene Regel: je früher, desto besser. Es mag verlockend sein, die Pensionsplanung aufzuschieben – insbesondere wenn der Ruhestand noch in weiter Ferne liegt – aber die Realität ist, dass Zeit ein entscheidender Faktor ist, um sich ein finanzielles Polster aufzubauen.
Durch frühes Sparen und Investieren kann unterm Strich am Ende deutlich mehr Geld in die Pensionskasse fliessen. Selbst kleinere regelmässige Beiträge können sich über Jahrzehnte zu erheblichen Beträgen summieren.
Spätestens dann, wenn man etwa das 50. Lebensjahr erreicht hat, sollte man Überlegungen über die Pensionsplanung in Angriff nehmen. In der Regel haben Menschen in diesem Alter bereits einen erheblichen Teil ihrer beruflichen Laufbahn hinter sich und möglicherweise bereits ein Vermögen aufgebaut und etwas Geld angespart: ein guter Zeitpunkt also, um sich einmal einen Überblick über die Lage zu machen und einen Blick in die Zukunft zu werfen.
Die Pensionsplanung geht oft Hand in Hand mit der Nachlassplanung. Gerade dann, wenn Kinder in der Familie vorhanden sind, sollten diese bei der finanziellen Zukunftsplanung berücksichtigt werden.
Pensionsplanung:
Kosten realistisch einschätzen
Eine realistische Einschätzung der Kosten, die während der Pensionierung anfallen, ist das A und O einer erfolgreichen Pensionsplanung. Dabei sollten die Lebenserhaltungskosten für die Pension während der Planung nicht unterschätzt werden. Laut der Neuen Zürcher Zeitung liegen diese Kosten nach Eintritt in den Ruhestand weiterhin bei etwa 70 bis 90 % der vorherigen Ausgaben.
Letztendlich hängen die genauen Kosten immer vom individuellen Lebensstil und den persönlichen Bedürfnissen ab; es ist jedoch leicht zu vergessen, dass einige Ausgaben im Alter meist sogar ansteigen, wie beispielsweise Gesundheitskosten.
Auch die Inflation muss bei der Pensionsplanung berücksichtigt werden. Die steigenden Lebenskosten sind teils extrem und können die Kaufkraft erheblich beeinträchtigen, insbesondere wenn man über Jahrzehnte im Ruhestand ist. Die durchschnittliche jährliche Inflationsrate beträgt etwa 2 %.
Das mag auf den ersten Blick gering erscheinen, aber über einen Zeitraum von 20 Jahren bedeutet das eine Teuerung von insgesamt 40 %. Diese Auswirkung ist enorm – sorgt man nicht bewusst vor, so wird man von der harten Realität eingeholt. Mithilfe einer ausgeklügelten Pensionsplanung sollten die Investitionen und Sparziele so angepasst werden, dass sie die Auswirkungen der Inflation annähernd ausgleichen.
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Einkommen nach der Pensionierung
Die Höhe der Rente aus der staatlichen Vorsorge wird auf Grundlage der Beiträge und der Anzahl der Beitragsjahre berechnet. Es ist also ratsam, bereits vor dem Renteneintritt einen Überblick darüber zu behalten, wie hoch sie in etwa sein wird. Die Rente kann anhand der Skala 44 berechnet werden. Wünscht man eine exakte Berechnung, so kann man den IK Auszug bestellen.
Viele Menschen gehen davon aus, nach der Pensionierung von Steuereinsparungen profitieren zu können. Diese sind aber meist deutlich weniger hoch als erhofft. Dazu kommt, dass die Leistungen aus der Rente als Einkommen versteuert werden müssen. Bei der staatlichen Vorsorge hat man die Wahl zwischen einer einmaligen Kapitalauszahlung und einer monatlichen Rente der Pensionskasse.
Checkliste Pensionsplanung
- Bestandsaufnahme: aktuelles Einkommen (Gehalt, Nebeneinkünfte), Erspartes
- Unterlagen: Kontoauszüge, Versicherungspolicen, Steuerunterlagen
- Sozialversicherung: Was erhalte ich durch die staatliche Vorsorge (AHV)? Reicht das für meinen Lebensstandard aus?
- Gesundheitsversorgung: steigende Gesundheitskosten im Alter und Inflation beachten
- Private Vorsorgepläne: Anlagemöglichkeiten für die 3. Säule in Betracht ziehen
- Finanzielle Verpflichtungen: Auszüge der Hypothekarschuld und sonstigen Schulden
Pensionierung – Frauen und Männer
Momentan liegt das Renteneintrittsalter in der Schweiz für Männer bei 65 Jahren und für Frauen bei 64 Jahren. Ab 2025 soll das Renteneintrittsalter aber schrittweise vereinheitlicht werden.
Generell sollte man immer beachten, dass Frauen oft eine geringere Altersvorsorge haben. Das liegt beispielsweise daran, dass sie öfter Karriereunterbrechungen für die Kinderbetreuung in Kauf nehmen oder sie durch Lohnunterschiede statistisch gesehen weniger verdienen als Männer. Somit sind auch die Einzahlungen in die Rentenkasse geringer und führen zu einer niedrigeren Rentenleistung nach der Pensionierung.
Frühpensionierung
Die Idee der Frühpensionierung kann verlockend sein – man sollte sich aber einiger wichtiger Aspekte bewusst sein, bevor man sich zu diesem Schritt entscheidet. Ein häufiger Irrtum besteht darin, dass nach der Frühpensionierung keine AHV-Beiträge mehr gezahlt werden müssen.
Das ist jedoch nicht korrekt. In der Schweiz sind die Beiträge zur staatlichen Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) auch nach der Frühpensionierung weiterhin obligatorisch und müssen bis zum Erreichen des regulären Renteneintrittsalters gezahlt werden.
Die Höhe dieser Beiträge hängt vom jährlichen Renteneinkommen und Vermögen ab. Allgemein liegen die Beitragskosten zwischen mindestens CHF 514 und maximal CHF 25’700 pro Jahr und Person (Stand 2024). Gleichzeitig fällt die AHV-Rente bei einer Frühpensionierung geringer aus. Geht man beispielsweise ein Jahr früher in Rente, wird die AHV-Rente um 6,8 % gekürzt.
Nach der Pensionierung noch arbeiten?
Sei es aus persönlichen, sozialen oder finanziellen Gründen: Einige Menschen entscheiden sich dazu, auch nach der Pensionierung weiterhin zu arbeiten. Wenn man dies tun und nach Erreichen des regulären Renteneintrittsalters noch arbeiten möchte, kann man entweder die AHV-Rente später beantragen oder parallel zum Bezug weiterarbeiten.
Dafür gilt ein Freibetrag von CHF 1’400 pro Monat. Das bedeutet, dass man Summen bis zu diesem Betrag pro Monat verdienen kann, ohne dass diese Einfluss auf die AHV-Rente haben. Verdient man mehr als diesen Betrag, wird die AHV-Rente entsprechend gekürzt.
Persönliche Vorsorgeberatung für deine Pensionsplanung
Wir beraten dich unabhängig und kostenlos über Strategien zur privaten Vorsorge im Rahmen der dritten Säule. Kundenzufriedenheit steht bei uns an erster Stelle – daher wickeln wir nach der Beratung alles für dich ab, du brauchst dich also um nichts zu kümmern. Wenn du dir bei deiner Pensionsplanung Unterstützung von Expert*innen wünschst, kontaktiere uns einfach.
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Fazit
Die Schweiz verfolgt ein Drei-Säulen-System der Altersvorsorge, das aus der staatlichen Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), der beruflichen Vorsorge (BVG) und der privaten Vorsorge besteht.
Die AHV und die BVG reichen aber in vielen Fällen nicht aus, um einen ausreichenden Lebensstandard im Ruhestand aufrechtzuerhalten. Besonders steigende Gesundheitskosten und eine gleichzeitig wachsende Inflation können im Laufe der Zeit zum Problem werden.
Um nach der Pensionierung nicht in eine finanzielle Notlage zu geraten, solltest du dich frühzeitig mit deiner Pensionsplanung auseinandersetzen und dich über Möglichkeiten zur privaten Vorsorge informieren.
Wir stehen dir bei all deinen Fragen mit einem Team von Expert*innen zur Seite und beraten dich gerne, also kontaktiere uns und mache jetzt einen Beratungstermin aus.
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Fragen & Antworten
Wie lange muss ich in der Schweiz gearbeitet haben, um Rente zu bekommen?
Man muss mindestens ein Jahr in der Schweiz gearbeitet haben, um einen Anspruch auf die AHV zu haben. Dabei werden allerdings Kürzungen vorgenommen, da nicht die vollen 44 Jahre in die AHV einbezahlt wurde.
Wie viel sollte man in der Pensionskasse haben?
Das Ziel ist ein Alterskapital von CHF 500’000.- in der Pensionskasse zu haben. Doch das hängt ganz von den persönlichen finanziellen Zielen und dem Lebensstil im Ruhestand ab. Möchte man denselben Lebensstandard auch nach der Pensionierung aufrechterhalten, sollte man entsprechend privat vorsorgen.
Wie viel AHV bekomme ich 2023 in der Schweiz?
Die genaue Höhe der AHV-Rente hängt von den individuellen Beiträgen und Beitragsjahren ab. Für 2023 beträgt der Höchstbetrag CHF 2’450 pro Monat und der Mindestbetrag CHF 1’225.
Wie hoch ist das Einkommen nach der Pensionierung in der Schweiz?
Das persönliche Einkommen hängt davon ab, ob man nach der Pensionierung noch weiter arbeitet, wie hoch die individuelle Rentenhöhe ist und ob mit der 3. Säule privat vorgesorgt wurde. Entsprechend schwankt die Leistung, erfahrungsgemäss zwischen 40 % bis 80 % des vorherigen Erwerbseinkommens
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