Risikolebensversicherung oder Lebensversicherung: Definition, Unterschiede, Besonderheiten
Es gibt Momente im Leben, die einem die Wichtigkeit von Absicherung und Vorsorge schmerzlich bewusst machen. Momente, in denen man sich fragt, was mit den eigenen Liebsten passiert, wenn man nicht mehr da ist.
Die Wahl der richtigen Versicherung für die finanzielle Absicherung der Familie und den eigenen Ruhestand ist eine wichtige Entscheidung. Im Dschungel der verschiedenen Angebote und Begrifflichkeiten ist es oft schwierig, den Überblick zu behalten.
Besonders in der Schweiz, wo das 3-Säulen-System für die Altersvorsorge gilt, stehen viele Menschen vor der Frage, ob sie eine Lebensversicherung oder doch “nur” eine Risikolebensversicherung abschliessen sollen. In dem nachfolgenden Artikel werden die Unterschiede, Definitionen und Besonderheiten von Risikolebensversicherung und Lebensversicherung analysiert, um die Entscheidung zu vereinfachen.
Lebensversicherung vs. Risikoversicherung
Lebensversicherung
Die Lebensversicherung ist ein Überbegriff für verschiedene Versicherungsprodukte, die auf die finanzielle Absicherung von Risiken und den Aufbau von Kapital für den Ruhestand abzielen. Über einen bestimmten Zeitraum werden Prämien eingezahlt. Das ersparte Kapital wird dann im Todes- oder im Erlebensfall inklusive Zinsen ausgezahlt.
Eine Lebensversicherung deckt also zum einen verschiedene Risiken mit ab, dient aber auch dem Ansparen von Kapital für das Alter. In der Schweiz können Lebensversicherungen im Rahmen der gebundenen Vorsorge (Säule 3a) oder der freien Vorsorge (Säule 3b) abgeschlossen werden.
Dabei werden oft Spar- und Risikokomponenten in einem Vertrag kombiniert. So kann beispielsweise eine Invalidenrente oder eine Sparausfallversicherung bei Invalidität in die Lebensversicherung integriert werden.
Einerseits bietet eine gemischte Lebensversicherung Schutz vor dem finanziellen Risiko einer durch Unfall oder Krankheit verursachten Berufsunfähigkeit, indem sie die IV-Rente einschliesst. Andererseits deckt sie das finanzielle Risiko im Todesfall ab und beinhaltet zudem einen Sparanteil.
In der Schweiz gibt es drei verschiedene Arten der Lebensversicherungen:
- Kapitalgebundene Lebensversicherung
- Gemischte Lebensversicherung
- Fondsgebundene Lebensversicherung
Risikoversicherung
Die Risikoversicherung, auch als Risikolebensversicherung oder Risikopersonenversicherung bekannt, bietet eine Absicherung gegen bestimmte Risiken wie Todesfall oder Invalidität. Im Gegensatz zur Lebensversicherung wird hierbei jedoch kein Kapital für den Ruhestand aufgebaut.
Die gezahlten Prämien dienen ausschliesslich der Absicherung von Risikoleistungen, die im Fall des Eintritts des Risikofalls gezahlt werden.
Diese Versicherungsprodukte bieten umfassenden Schutz für alle Risikoabsicherungen einer Person, einschliesslich der Todesfallversicherung, der Prämienbefreiung und der Rentenleistungen. Je nach individuellen Kundenbedürfnissen können diese drei Risikokomponenten individuell angepasst und kombiniert werden.
Risikolebensversicherung vs. Lebensversicherung –
wo liegen die Unterschiede?
Der Hauptunterschied zwischen einer Risikolebensversicherung und einer Lebensversicherung liegt in der Kombination von Spar- und Risikokomponenten. Während die Lebensversicherung sowohl den Aufbau von Kapital für den Ruhestand als auch die Absicherung von Risiken ermöglicht, fokussiert sich die Risikolebensversicherung ausschliesslich auf die Risikoabsicherung.
Während eine Lebensversicherung auch im Erlebensfall ausgezahlt wird, wird eine Risikolebensversicherung nur dann ausbezahlt, wenn der versicherte Fall – etwa eine Invalidität infolge eines Unfalls– auch wirklich eintritt.
Man kann diese Versicherung analog zu einer Autoversicherung sehen. Diese greift auch nur dann, wenn es wirklich notwendig ist und es etwa zu einem Unfall kommt. Beide Versicherungsprodukte sind der 3. Säule der Altersvorsorge untergeordnet und haben unterschiedliche Schwerpunkte. Da die Unterschiede zwischen beiden Produkten oft nicht klar sind, werden sie häufig im ähnlichen Kontext verwendet.
Welche Versicherungen für den individuellen Fall geeignet ist oder welche Zusatzleistungen in die Versicherungen inkludiert werden sollten, hängt vom individuellen Fall ab. Es lohnt sich, sich bei der Entscheidung professionell beraten zu lassen. Dabei steht dieVorsorge.ch gerne beratend zur Seite.
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Lebensversicherung oder Todesfallversicherung
Unterschied:
Lebens- & Todesfallversicherung
Während beide Versicherungsarten der finanziellen Absicherung im Todesfall dienen, unterscheiden sie sich in ihren Hauptfunktionen sowie dem Leistungsumfang. Die Lebensversicherung, insbesondere die gemischte Variante, kombiniert Risikoabsicherungen wie die Todesfall- oder Invaliditätsversicherung mit einem Sparanteil. Dieser Sparanteil ermöglicht den Aufbau von Kapital für den Ruhestand oder andere langfristige finanzielle Ziele.
Die Todesfallversicherung hingegen fokussiert sich ausschliesslich auf die Absicherung des finanziellen Risikos im Todesfall und zahlt die vereinbarte Versicherungssumme an die Begünstigten aus. Eine Todesfallversicherung beinhaltet keinen Sparanteil, der es erlaubt, Kapital anzusparen.
In der Regel sind die Prämien bei einer solchen Versicherung günstiger als die einer gemischten Lebensversicherung. Bei der Auswahl der passenden Versicherung spielen individuelle Bedürfnisse und Vorsorgeziele eine entscheidende Rolle.
Der wesentliche Vorteil reiner Todesfallrisikoversicherungen liegt darin, dass sie üblicherweise kostengünstiger als gemischte Lebensversicherungen sind und somit eine preiswerte Absicherung der Angehörigen gegen finanzielle Risiken im Falle eines unerwarteten Ablebens bieten.
Ein Nachteil besteht darin, dass Schweizer Versicherungsunternehmen gegenwärtig keine Todesfallversicherungen mit Prämienrückerstattung anbieten. Das bedeutet, dass, falls die versicherte Person während der Versicherungsdauer nicht verstirbt, keine Leistungen ausgezahlt werden.
Was ist eine Todesfallrisikoversicherung?
Die Todesfallversicherung ist eine Form der Risikoversicherung und fällt somit in den Bereich der Risikolebensversicherungen. Eine Todesfallrisikoversicherung sichert Hinterbliebene finanziell ab, indem sie im Todesfall der versicherten Person sofort eine vereinbarte Summe garantiert. Versicherungsnehmer wählen Begünstigte und die Art der Leistung – Kapital oder Rente – frei und flexibel nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen.
Dabei beschränkt sich die Absicherung nicht auf Familienmitglieder. Auch Paare oder Geschäftspartner*innen können als Begünstigte der Todesversicherung eingetragen werden. Man unterscheidet verschiedene Arten von Todesfallversicherungen.
Da im Todesfall eine vereinbarte Versicherungssumme an die Begünstigten ausgezahlt wird, ist eine Todesfallrisikoversicherung besonders für Familien, in denen es eine*n Hauptverdiener*in gibt, sehr sinnvoll, um die Familie finanziell abzusichern. Das ausgezahlte Kapital aus dieser Versicherung kann dann dazu genutzt werden, Hypotheken, Kredite oder Unterhaltskosten zu decken. Die unterschiedlichen Todesfallversicherungen kannst Du hier vergleichen.
Lebens- oder Risikoversicherung –
Was ist besser?
Die Entscheidung, ob eine Lebensversicherung oder eine Risikolebensversicherung besser für die persönliche Situation sowie die eigene Familie geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Beide Produkte haben ihre Vor- und Nachteile:
- Eine Lebensversicherung ermöglicht den Aufbau von Kapital für den Ruhestand und die finanzielle Absicherung von Risiken. Sie ist für Personen geeignet, die sowohl für den Ruhestand sparen als auch ihre Familie im Falle eines Todesfalls oder einer Invalidität absichern möchten. Allerdings sind die Prämien für Lebensversicherungen in der Regel höher als für Risikolebensversicherungen.
- Eine Risikolebensversicherung konzentriert sich auf die Absicherung von Risiken und ist für Personen geeignet, die bereits über andere Spar- und Vorsorgemassnahmen für den Ruhestand verfügen oder diese nicht benötigen. Die Prämien sind meist günstiger als bei Lebensversicherungen. Es besteht jedoch kein Sparanteil für den Ruhestand.
Insgesamt gibt es also keine pauschale Antwort darauf, welche Art von Versicherung besser ist. Um die richtige Entscheidung für deine individuelle Situation zu treffen, empfiehlt es sich, die verschiedenen Angebote und Konditionen zu vergleichen. Dabei ist es sinnvoll, sich professionelle Hilfe, wie die unabhängigen Expert*innen von dieVorsorge.ch, an die Seite zu holen.
Fazit
Das richtige Versicherungsprodukt für die eigene Altersvorsorge zu wählen, ist eine wichtige Entscheidung. Dabei sollte an die individuellen Bedürfnisse und die eigenen Vorsorgeziele gedacht werden.
Ausserdem sollten Risikofälle bedacht werden – auch wenn niemand gerne an sie denkt, so sind sie doch in der Altersvorsorge zu bedenken. Ob eine Lebensversicherung oder eine Risikolebensversicherung am besten zur eigenen Situation passt, ist individuell zu ermitteln.
Letztlich sollte die Wahl der richtigen Versicherung auf einer ausführlichen Analyse der individuellen Bedürfnisse, der Vorsorgeziele und der finanziellen Möglichkeiten basieren, um die beste Absicherung für die eigene Familie und den Ruhestand sicherzustellen.
Da es keine pauschale Antwort darauf gibt, welcher Versicherungsbaustein besser zu dir passt, ist es ratsam, die verschiedenen Angebote und Konditionen sorgfältig zu vergleichen. Mit professioneller Hilfe, wie du sie von den Expert*innen bei dieVorsorge.ch bekommst, bist du bestens beraten.
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