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Indirekte Amortisation:
Der Guide

 

Der Kauf eines Eigenheims geht häufig mit der Aufnahme einer Hypothek Hand in Hand – und diese muss irgendwann zurückgezahlt werden. Wie lässt sich die Rückzahlung am cleversten gestalten? Wo liegen die Vorteile der indirekten Amortisation oder sollte eine Schuld gar beibehalten werden?

 

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Indirekte Amortisation – Definition

In der Schweiz bezieht sich die indirekte Amortisation auf eine alternative Methode der Rückzahlung von Hypothekenschulden. Bei dieser Methode ist der*die Schuldner*in nicht dazu verpflichtet, die Hypothekenschulden direkt zurückzuzahlen. Stattdessen wird über die 3. Säule amortisiert.

Über die 3. Säule dürfen pro Person maximal CHF 7’056 amortisiert werden. Selbstständige, die keiner Pensionskasse angeschlossen sind, dürfen bis zu CHF 35’280 in die 3. Säule einzahlen. Nach Abzügen dürfen jedoch maximal 20 % des Jahreseinkommens in die Säule 3a einbezahlt werden.

Anstelle der aktiven Rückzahlung der Schulden investiert der*die Schuldner*in in eine gebundene Vorsorge (Säule 3a). Diese Vorsorgeformen können verschiedene Anlageprodukte wie Sparpläne, Fonds oder Versicherungen beinhalten.

Die Idee hinter der indirekten Amortisation liegt darin, dass das investierte Kapital im Laufe der Zeit Renditen erwirtschaftet und diese Renditen schrittweise zur Tilgung der Hypothekenschulden genutzt werden können.

Des Weiteren kann man die Amortisation, welche über die 3. Säule läuft, vollumfänglich in den Steuern abziehen. Da die Hypothek nun nicht direkt reduziert wird, kann nun auch die Hypothekarschuld in den Steuern vollumfänglich in Abzug gebracht werden.

Dieser doppelte Abzug in den Steuern und die zusätzliche Möglichkeit, mit Renditen die Kapitalbildung zu beflügeln, führt zu der beliebten indirekten Amortisation.

Die indirekte Amortisation ermöglicht es, Hypothekenschulden ab- und gleichzeitig Vermögen aufzubauen – und dies mit erheblichen steuerlichen Vorteilen. Es ist ratsam, sich vor der Entscheidung für die indirekte Amortisation eingehend mit den individuellen finanziellen Zielen, der Risikobereitschaft und den steuerlichen Aspekten auseinanderzusetzen.

Eine professionelle Beratung durch einen Finanzexperten kann dabei helfen, die optimale Strategie für die indirekte Amortisation in der Schweiz zu finden.

Direkte und indirekte Amortisation

Bei der direkten Amortisation handelt es sich um kontinuierliche Rückzahlungen, in sogenannten Tranchen, an das Kreditinstitut. Im Gegensatz dazu fliessen die Rückzahlungen bei der indirekten Amortisation auf ein verpfändetes Vorsorgekonto, das Drittsäulenkonto.

Sowohl die erste als auch die zweite Hypothek können auf diese Weise, direkt oder indirekt, amortisiert werden.

Bei der direkten Methode bedeutet dies, dass regelmässige Zahlungen an das Finanzinstitut geleistet werden, während bei der indirekten Methode die Zahlungen in eine Säule 3a Vorsorgelösung einfliessen, die dann zur Rückzahlung der Hypothekarschuld verwendet wird, wenn diese Säule aufgelöst wird.

Die Kombination von indirekter und direkter Amortisation ist eine weitere mögliche Option. Dabei werden die durch die indirekte Amortisation angesparten Vorsorgegelder alle fünf Jahre zur direkten Abzahlung der Hypothek abgezogen. Dieses Vorgehen vermeidet eine einmalige Abhebung und Besteuerung des gesamten Vorsorgekapitals.

Beide Formen der Amortisation – indirekt und direkt – sind für selbst genutzte Immobilien über die Säulen 3a oder 3b umsetzbar. Bei Fälligkeit der Pflichtamortisation – nach 15 Jahren oder bei der Pensionierung – wird das angesparte Vorsorgekapital ausgezahlt und zur Rückzahlung der Hypothekarschuld verwendet.

Indirekte Amortisation – Bank oder Versicherung?

Bei der indirekten Amortisation erfolgt die Einzahlung nicht direkt an das Kreditinstitut, sondern auf ein verpfändetes Vorsorgekonto wie ein Säule 3a Vorsorgekonto oder eine gebundene Lebensversicherung, die als Sicherheit dient. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Einzahlung – jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen.

Einzahlungen auf ein verpfändetes Vorsorgekonto sind kostengünstig und erhöhen die Tragbarkeit, da das Geld als Eigenkapital angerechnet wird. Diese Option bietet allerdings keinen Vorteil, wenn unvorhergesehene Ereignisse eintreten, da sie ausschliesslich der Hypothek zugutekommt. Bei Zahlungsausfällen kann es zur Zwangsversteigerung der Immobilie kommen, um die Restschulden zu begleichen.

Im Gegensatz dazu bietet die Einzahlung in eine Lebens- oder Risikoversicherung im Falle von unerwarteten Ereignissen Schutz für die betroffene Person und deren Familie durch die in der Versicherung enthaltenen Leistungen.

Indirekte Amortisation auflösen

Wenn auf dem Drittsäulenkonto für die indirekte Amortisation ausreichend Geld angespart wurde, kann die Hypothek in einem Zug abbezahlt und somit aufgelöst werden.

Amortisationspflicht für Hypotheken

Hypotheken müssen grundsätzlich im Laufe der Zeit abbezahlt werden. Bei den genauen Regelungen unterscheidet man allerdings zunächst zwischen der 1. Hypothek und der 2. Hypothek.

 

  • Die 1. Hypothek ist der erste Kredit, den man aufnimmt, um den Kauf einer Immobilie zu finanzieren. Diese Hypothek deckt in der Regel einen Grossteil des Immobilienkaufpreises ab, normalerweise bis zu 65 % des Wertes der Immobilie. Diese Art der Hypothek hat meist günstigere Zinsen, da sie als sicherer gilt.
  • Die 2. Hypothek ist ein zusätzlicher Kredit, den man neben der 1. Hypothek aufnehmen kann. Dieser Kredit kann auch genutzt werden, um zusätzliche Ausgaben zu decken.

Generell gewähren Finanzinstitute die 2. Hypothek, wenn die Belehnung von 65 % überschritten wird und nun zwischen 65 % und 80 % liegt. Im Gegensatz zur 1. Hypothek besteht für die 2. Hypothek oft eine Amortisationspflicht. Das bedeutet, dass man verpflichtet ist, diesen Kredit innerhalb eines festgelegten Zeitraums zurückzuzahlen.

Für diese 2. Hypothek gilt: Sie muss entweder innerhalb von 15 Jahren, oder aber bis zum Erreichen des Pensionsalters amortisiert werden. Dieses Alter liegt in der Schweiz momentan bei Frauen bei 64 Jahren und bei Männern bei 65 Jahren.

Um dieser Amortisationspflicht nachzukommen, kann eine indirekte Amortisation für die Hypothek in Frage kommen.

Indirekte Amortisation – Vor- und Nachteile

Die indirekte Amortisation hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Sie ermöglicht eine flexible Tilgung von Hypothekenschulden, kann jedoch auch bestimmte Risiken und Einschränkungen mit sich bringen.

Indirekte Amortisation – Vorteile

Die indirekte Amortisation bietet mehrere Vorteile. Sie ermöglicht erhebliche Steuervorteile, da sowohl die Höhe der Hypothek als auch die Schuldzinsen konstant bleiben, was es ermöglicht, die Schuldzinsen jedes Jahr vollständig von der Steuer abzuziehen. Dadurch ergeben sich doppelte Steuervorteile.

Des Weiteren kann die indirekte Amortisation, wenn sie in Verbindung mit der Säule 3a durchgeführt wird, eine sinnvolle Strategie für die Altersvorsorge sein.

Durch das Einzahlen der Beträge, die normalerweise für die Hypothekenrückzahlung verwendet werden, in ein 3a-Vorsorgekonto kann neben den Steuervorteilen auch ein finanzieller Überschuss für die Altersvorsorge erzielt werden.

Dieses angesammelte Kapital kann zur Tilgung der zweiten Hypothek verwendet werden und es könnte sogar ein Restbetrag übrig bleiben, um die Amortisation der ersten Hypothek fortzusetzen oder eine beachtliche Summe für den Ruhestand zur Verfügung zu haben.

Ausserdem bietet die indirekte Amortisation Flexibilität in Bezug auf das Alter, in dem das Kapital für die Rückzahlung der Hypothek verwendet werden kann. Das Kapital kann jederzeit für die Finanzierung des selbst genutzten Wohneigentums genutzt werden.

Indirekte Amortisation – Nachteile

Neben ihren Vorteilen bringt die indirekte Amortisation auch einige Nachteile mit sich. Sie ermöglicht eine Verringerung des steuerbaren Einkommens durch die Kombination von höheren Schuldzinsen, die abgezogen werden können und der steuerlich abzugsfähigen Einzahlung in die Säule 3a.

Dieses Verfahren erweist sich jedoch besonders vorteilhaft, wenn das Einkommen nicht ausreicht, um sowohl in die dritte Säule einzuzahlen als auch eine ordnungsgemässe Amortisation der Hypothek durchzuführen. Sind genügend finanzielle Mittel vorhanden, um beides zu tun, erscheint die indirekte Amortisation weniger attraktiv.

Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Gesamtschuld über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt, da das Hypothekendarlehen nicht direkt abbezahlt wird. Dies kann zu einer höheren Gesamtbelastung führen, da die Zinsen weiterhin auf das gesamte Darlehen anfallen. Zudem besteht ein gewisses Risiko, da der Erfolg der indirekten Amortisation stark von der Performance der gewählten Anlageform abhängt.

Sollte die Rendite der Anlage niedriger ausfallen als erwartet, kann dies dazu führen, dass nicht genügend Geld zur Verfügung steht, um das Darlehen am Ende der Laufzeit vollständig zu begleichen. Überdies können auch die Kosten für die Lebensversicherung oder den Sparplan, die zur indirekten Amortisation genutzt werden, erheblich sein.

Auch sind die steuerlichen Vorteile nicht immer garantiert. Steuergesetze können sich ändern, und diese Änderungen können sich auf die Vorteile der indirekten Amortisation auswirken. Daher ist es wichtig, bei der Planung dieser Art der Amortisation sorgfältig zu sein und alle möglichen Risiken zu berücksichtigen.

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Fazit

Zusammengefasst bietet die indirekte Amortisation über die Säule 3a gute Optionen, wenn eine Hypothek abbezahlt werden muss. Nutzt man die Variante eines verpfändeten Zweitkontos, erhöht man dadurch die Tragbarkeit, da das eingezahlte Geld weiterhin als Eigenkapital angesehen wird.

Ist die finanzielle Situation gefestigt genug, um Zahlungen nachgehen zu können, kann dies einen preislichen Vorteil mit sich bringen.

Es besteht jedoch keine finanzielle Sicherheit für die eigene Familie oder sich selbst, sollten unvorhersehbare Ereignisse wie eine Invalidität oder der Tod eintreten.

Zahlt man hingegen in eine Lebensversicherung ein, welche die Bank als Sicherheit anerkennt, ist man selbst und die eigene Familie für jede Eventualität des Lebens gewappnet und zahlt parallel die Hypothek ab. 

Abschliessend sei gesagt, dass die Wahl zwischen den zwei Varianten der indirekten Amortisation stark von den individuellen finanziellen Verhältnissen, den Zielen und den persönlichen Umständen abhängt. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, und es gibt keine allgemeingültige Lösung, die für jede Person passt.

Deshalb ist es ratsam, sich bei der Entscheidung kompetentes Fachpersonal an die Seite zu nehmen.

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FAQ – Fragen & Antworten

Was versteht man unter indirekter Amortisation in der Schweiz?

Bei der indirekten Amortisation handelt es sich um eine Methode zur Tilgung von Hypothekendarlehen in der Schweiz. Bei dieser Methode muss der*die Schuldner*in die Hypothekenschuld nicht direkt zurückzahlen. Die Schulden werden stattdessen über die 3. Säule amortisiert.

Der*Die Schuldner*in investiert anstelle einer aktiven Rückzahlung in eine gebundene Vorsorge (Säule 3a) – das kann verschiedene Anlageprodukte beinhalten.

Wie funktioniert die indirekte Amortisation in der Schweiz?

Das in die Vorsorge investierte Kapital erwirtschaftet im Laufe der Zeit Renditen. Diese Renditen werden dann dafür genutzt, um die Hypothekenschulden zu tilgen.

Welche Vorteile bietet die indirekte Amortisation?

Die indirekte Amortisation bietet mehrere Vorteile. Zum einen bringt die indirekte Amortisation Steuervorteile mit sich. Da die Höhe der Hypothek sowie die Schuldzinsen konstant bleiben, können die Schuldzinsen jährlich von der Steuer abgezogen werden.

Zum anderen ist die indirekte Amortisation flexibel, in Bezug auf das Alter, in welchem das Kapital zur Rückzahlung verwendet werden kann. Ausserdem kann die indirekte Amortisation in Verbindung mit der Säule 3a eine sinnvolle Altersvorsorge-Strategie sein.

Welche Spar- oder Anlageprodukte eignen sich für die indirekte Amortisation in der Schweiz?

Für die indirekte Amortisation in der Schweiz eignen sich in der Regel kapitalbildende Lebensversicherungen, Fondssparpläne oder Vorsorgekonten wie die Säule 3a. Diese Produkte bieten oft attraktive Renditen und ermöglichen eine gewisse Flexibilität bei den Einzahlungen.

Es ist jedoch wichtig, sich vorab gründlich über die verschiedenen Optionen zu informieren und die individuellen Bedürfnisse und Risikobereitschaft zu berücksichtigen.